
Ein Paradies für die Tier- und Pflanzenwelt
Streuobstwiesen sind seit Jahrhunderten ein landschaftsprägendes Element am Niederrhein und im Münsterland. Angelegt an Dorfrändern, um Bauernhöfe oder in der freien Feldflur dienen sie der Bereicherung und Verschönerung der heimischen Landschaft.
Wenn sie größere Flächen bedecken, haben sie parkähnlichen Charakter und bieten im Frühling, wenn sie in voller Blüte stehen, einen wunderschönen Anblick.
Als
Streuobstwiese bezeichnet man Anpflanzungen hochstämmiger Obstbäume, die meist
auf Wiesen oder Weiden ‘verstreut’ in der Landschaft stehen, und durch ihren
weiträumigen Stand eine zusätzliche Nutzung der Fläche darunter erlauben. Neben
der Erzeugung von Obst nutzt man sie häufig als Viehweide. Streuobstwiesen
entstanden zu einer Zeit, als die Landwirtschaft und der Obstbau noch nicht
voll mechanisiert waren.
Heimisches Obst nahm damals bei der Ernährung der
Bevölkerung einen wesentlich höheren Stellenwert als heute ein. Doch wurden die
Wiesen seit etwa 1960 aufgrund des Aufwands für ihre Pflege und die beschwerliche
Ernte des Obstes zunehmend unrentabel, was zur Rodung des alten, hochstämmigen
Obstbaumbestandes führte. Obstgärten, die einst als Grüngürtel die Dörfer
umgaben, gingen durch Ausweisung von Bauland und Gewerbeflächen verloren.
Glücklicherweise konnte diese Entwicklung vor einigen Jahren gestoppt werden. Initiativen wie das gemeinsam von unserer Obstsaftkelterei mit dem NABU
entwickelte Aufpreisprojekt trugen nicht nur dazu bei, bestehende Wiesen zu
bewahren und durch gezielte Veredelungsmaßnahmen zu verbessern, sondern auch
neue Streuobstwiesenbiotope anzulegen. Wir erhalten und pflegen damit ein
landschaftliches Erbe, an dem sich auch noch nachfolgende Generationen erfreuen
können.